Willkommen auf Laffy's Seite für Hobbyklempner.
Um allen so richtig die Lust zu nehmen, selber Wasserleitungen zu verlegen,
hier ein paar Tips.
Die Aufgabenstellung
Es galt, eine Geschirrspülmaschine anzuschließen. Nicht weiter
schwierig, oder? Für mich schon... Denn: Die Maschine hatte nur Platz
in einem Eck der Küche, wo es weder Zu- noch Abwasser gab. Heute habe
ich nun endlich den Zufluß gelegt. Mein Tip: Man tue das nicht selber,
wenn:
-
... man dazu mit der Zuleitung an einer Heizung vorbei muß
-
... man mit der Zuleitung unter dem Herd durchmuß
-
... man nicht weiß, welche der aus der Wand unter der Spüle
herausragenden Wasserleitungen wirklich Wasser führen (Baujahr des
Hauses ist 1927, Wasserführung nicht dokumentiert)
-
... man nicht weiß, was Reduzierstück auf Holländisch heißt
-
... man nicht weiß, daß ein Gewinde mit 25 mm Außendurchmesser
keineswegs "1 Zoll" hat, auch nicht "1/2 Zoll" (wie mir der freundliche
Mann vom Baumarkt sagte), sondern 3/4 Zoll...
Der Anschluß
Hier also ein paar Bilddokumente dieses fantastischen Ereignisses. Erst
mal verlegte ich einen Anschluß von einem aus der Wand ragenden Blindrohr:
Davor rechts gehts nach oben zum Wasserhahn, nach unten über ein
Absperrventil zu einem Wasserhahn an der Außenwand (für den
Gartenschlauch). Nach dem ich viele Löcher unter der Küchenzeile
gebohrt habe und einen ganzen Tag damit zubrachte ein 12 mm Kupferrohr
einzupassen, war gestern Anschlußtag. Ich stelle den Hauptwasserhahn
an und - es passiert GAR NIX! Nach drei Stunden Aufschrauben von versteckten
Wandpaneelen, sowie Ausleuchten finsterer Ecken über kleine Spiegel
mit der Taschenlampe, gebe ich auf - es ist nicht nachzuvollziehen wo das
Rohr herkommt und ob es eventuell einen versteckten Hahn gibt. Hier also
Lektion 1:
Man vergewissere sich beim Verwenden eines Blindrohres als Wasseranschluß
vorher, ob dort auch wirklich Wasser rauskommt.
In obigem Bild sieht man aber, das rechts von dem Blindrohr die Zuleitung
zur Spüle ist. Der neue Plan sieht vor, dort ein T-Stück einzubauen.
Ich schraube das Rohr an einem (im Bild nicht sichtbaren) Absperrhahn ab
und messe die Gewindegröße. 25 mm. Hört sich wie 1 Zoll
an. Ich fahre zum Baumarkt und sehe mir die Anschlußstücke an.
1 Zoll kommt mir furchtbar groß vor. Der freundliche Berater sagt,
daß 25 mm ja auch nur 1/2 Zoll seien. Aha. Ich kauf das Teil, fahre
heim und lerne Lektion 2:
Ein Gewinde mit 25 mm Außendurchmesser heißt im Fachjargon
3/4 Zoll.
Ich also wieder ins Auto, ab zum Baumarkt, 3/4 Zoll Anschlußstück
holen. Hier gibts die nächste Komplikation: Es gibt kein T-Stück,
das an einem Ende 3/4 Zoll hat, am anderen 15 mm, am dritten 12 mm Durchmesser.
Also wird aus Einzelteilen ein Adapter geschraubt:
Da dieser nun zu lang ist um das vorhandene 15 mm Rohr direkt anzuschließen,
muß ich einen Krümmer bauen. Im nächsten Bild sehen wir
den Biegevorgang:
Man beachte die bereits aufgeschraubten Nippel. Der Grund ist Lektion
3:
Beim Biegen von Kupferrohren schraube man die Endnippel vorher auf, da
beim Biegen das Rohr sich so verformt daß man die Nippel hinterher
nicht mehr draufbringt.
(Das hat mich 50 cm Kupferrohr gekostet).
Das fertige Teil sieht man hier (schön, gell?):
Nach vielem Würgen und Schimpfen habe ich dieses Teil dann auch
in den vorgesehenen Platz reingebracht. Dazu mußte ich aber noch
etwas sägen, denn der geniale Adapter (im Bild unten) war zu weit
links. Hier kommt Lektion 4:
Will man enge Biegungen haben, sollte man Kniestücke kaufen und nur
mit geraden Rohren arbeiten (jedenfalls wenn man Anfänger ist so wie
ich), da beim Biegen von engen Krümmungen das Ende irgendwo landet,
aber nicht da wo es sein soll.
Nun aber ist es geschafft, der Krümmer mit Adapter ist eingebaut.
Man beachte im Bild unten, daß ich Lektion 4 bereits angewandt habe,
bei dem Anbringen des 12 mm Rohres links - ich habe ein Kniestück
verwendet, um das Rohr aus dem T-Stück nach links und dann nach unten
gehen zu lassen.
Natürlich war am Anfang noch alles undicht, aber festes Anziehen
mit dem Gabelschlüssel schuf Abhilfe. Im letzten Bild sehen wir nun
den fertigen Anschluß:
Aber da fehlt doch noch was, werden Sie jetzt sagen. Stimmt, der Abfluß!
Nachdem es bis zur Spüle zu weit ist und ich wirklich nicht weiß,
wie ich hinter oder unter dem Herd vorbeikomme und noch das nötige
Gefälle einhalte, ist für morgen schon die nächste Aktion
geplant: Es geht durch die Außenwand in das Fallrohr der Dachrinne.
Aber das wird eine Extrastory...
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29 Apr 2000.
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